Haltet den Zeitdieb!

Kennen Sie das? Mehrere Menschen sitzen am Tisch. In monotonem Rhythmus wechseln die an der Wand projizierten Folien. Viel Text und die gewohnten Buzzwords. Um sich abzulenken tippen und wischen die Anwesenden – mehr oder weniger verstohlen – auf ihren elektronischen Gadgets. Und der alle verbindende Gedanke ist deutlich spürbar: Hoffentlich ist es bald vorbei. Es ist wieder mal soweit – ein Meeting klaut uns die Zeit.

Mehr als eine Milliarde (!) Treffer nennt Google beim Stichwort „Meeting“. Ein Indiz dafür, wie etabliert der Überbegriff aller Sitzungen, Treffen, Gespräche und Abstimmungen in unserem Leben ist. Verstehen Sie mich nicht falsch – nicht alle Angehörigen und Verwandten des Meetings sind unnötig oder so unproduktiv wie das Beispiel zuvor. Allerdings sollten wir hellhörig werden, wenn das Format nur aus Gewohnheit einen festen Platz im Kalender hat, es unvorbereitet abgehalten wird und so langatmig und lähmend wirkt oder nur dem Ego einzelner Personen dient.

Effizienteres Besprechen kann uns Zeit zurückgeben. Meeting-Spielregeln, Moderation und auch IT-Lösungen helfen dabei. Das macht Sinn. Etwa dann, wenn TeilnehmerInnen über vorbereitete Inhalte informiert werden sollen, wenn das Einverständnis aller im Team abgeholt oder die Arbeit der Woche koordiniert werden soll. Aber nicht immer ist Zeit alles. Oft braucht es ein inspirierendes und kreatives Herangehen. Etwa um gemeinsam in ein Thema einzutauchen, es aus verschiedenen Blickwinkeln auszuleuchten. Um miteinander auf Augenhöhe zu interagieren und Neues entstehen zu lassen.

Und das Wichtigste: Wir müssen erkennen, welcher Ansatz gerade gefragt ist!