Die Ypsiloner und unsere DNS

Sinnsuchend, selbstbewusst, fordernd! So sind sie – die Ypsiloner. Angeblich jedenfalls. Als Vater zweier Töchter, die zur Generation Y zählen, bin ich immer wieder erstaunt, was man über die Ansprüche dieser Kohorte zu wissen glaubt.

Die Jugendlichen der Jahre 1990 bis 2010 stehen wissenschaftlich im Fokus. Viele Ergebnisse sind mittlerweile im Mainstream und in den Unternehmen angekommen: „Klar richten wir uns an ihnen aus“, ist zu hören. Schließlich hält sich diese Generation immer Optionen offen und könnte einen Bogen um Firmen machen, die nicht auf Augenhöhe kommunizieren und Sinn vermitteln. Und wer will schon zuschauen, wie die Konkurrenz die Jungen mit der passenderen Unternehmenskultur an sich bindet?  

Aber wechseln wir doch für einen Augenblick die Perspektive: Was bekommen die potenziellen Neueinsteiger zu sehen, die eine berufliche Homebase für sich suchen? Da erscheint Vieles auswechselbar und undifferenziert. „Wir sind offen, beziehen unsere Mitarbeiter ein und eröffnen Entwicklungsmöglichkeiten!“ Schöne Ansagen, ohne Zweifel. Aber wo bleibt die individuelle Geschichte des Unternehmens? Worin drückt sich seine kulturelle DNS aus? Denn die ist das wirklich Spannende, die macht erst einzigartig.

Dazu müssen wir nur hinhören: Die Mitarbeiter (er)leben sie täglich. Und sie sind glaubwürdig, wenn sie vom Zusammenhalt im Team erzählen, von bewältigten Schwierigkeiten und davon, wie Werte und Philosophie hier das tägliche Miteinander prägen. Darum spüren Sie dieses Asset auf und lassen Sie Ihre Mitarbeiter zu Wort kommen. Denn das zieht Menschen an – selbst wenn es Ypsiloner sein sollten!